Regionaler Anteil der Frauen in Unternehmensspitzen nur leicht gestiegen: IHK legt Analyse „Frauen in Führung 2023“ vor

Regionaler Anteil der Frauen in Unternehmensspitzen nur leicht gestiegen: IHK legt Analyse „Frauen in Führung 2023“ vor

Regionaler Anteil der Frauen in Unternehmensspitzen nur leicht gestiegen: IHK legt Analyse „Frauen in Führung 2023“ vor

Der Anteil von Frauen in Führungspositionen in den IHK-Mitgliedsbetrieben ist zuletzt nur leicht gestiegen. Aktuell liegt er bei 23,3 % und damit etwas über dem Wert von vor zwei Jahren (23,0 %). Dies zeigt die aktuelle ihk-analyse „Frauen in Führung 2023“. Zuvor war der Anteil von knapp 19 % im Jahr 2013 über 22,2 % im Jahr 2014 auf 23,6 % im Jahr 2016 gestiegen und dann im Jahr 2019 auf 22,8 % zurückgegangen.

„Der Anteil von Frauen in Führung entwickelt sich weder bei uns in der Region noch bundesweit dynamisch genug. Für die wirtschaftliche Entwicklung wäre es aber wichtig, dass wir hier insgesamt deutlich besser werden“, erklärte IHK-Hauptgeschäftsführer Marco Graf. Ein höheres Niveau könne sich dann ergeben, wenn Frauen bei neu zu besetzenden Führungspositionen stärker berücksichtigt würden. Die IHK habe dazu verschiedene Szenarien betrachtet. „Unsere Berechnungen zeigen, dass für eine Parität lange Zeiträume erforderlich sind – zumal auch eine umgekehrte Diskriminierung vermieden werden muss“, so Graf. Selbst wenn ab sofort sämtliche frei werdenden Führungspositionen mit Frauen besetzt würden, könnte man bis zum Jahr 2030 unter den getroffenen Annahmen keine Parität in den Führungspositionen mehr erreichen. Ein Erreichen der Parität zehn Jahre später wäre danach mit einer Eintrittsquote der Frauen von knapp 70 % verbunden. „Auch dies ist aus heutiger Sicht unrealistisch“, so Graf. Eine Steigerung des Frauenanteils in den Führungsetagen erfordere daher einen langen Atem. Die Karrieren von Frauen müssten hierbei nicht nur ermöglicht, sondern auch aktiv gefördert werden. Hier setze die IHK mit ihren vielfältigen Vernetzungsangeboten an, etwa mit den „Business Women IHK“. Die Osnabrücker Unternehmerin Angelika Pölking, der 2021 von der DIHK der Titel einer „Botschafterin der ‚Business Women IHK‘“ verliehen worden war, bekräftigte dies und betonte dabei den Wert der Zusammenarbeit der Frauennetzwerke über die regionalen Grenzen hinweg: „Diese hat sich deutlich verstärkt. Zuletzt war dies sichtbar beim jährlichen bundesweiten Treffen der ‚Business Women IHK‘ der DIHK in Dortmund“, so Pölking. Dort kamen 150 Frauen aus allen IHK-Bezirken in Deutschland zusammen.

„Zwischen den Branchen gibt es beim Anteil der Frauen in Führung deutliche Unterschiede in der Region“, ergänzte Dr. Beate Bößl, Betreuerin des Netzwerkes „Business Women IHK“. So liege der Anteil von Frauen in Führung im Gastgewerbe mit gut 31 % am höchsten. Ebenfalls leicht überdurchschnittlich sind die Frauenanteile im Handel (28 %) und bei den sonstigen Dienstleistungen (23,4 %). Vergleichsweise geringe Frauenanteile weisen die Wirtschaftszweige Industrie und Verkehr auf. Hier liegen die Quoten bei 14,2 % bzw. 18,2 %.

Der Frauenanteil sinkt nach Angaben der IHK tendenziell mit zunehmender Betriebsgröße. Am höchsten ist die Frauenquote mit 25,3 % bei den Solo-Selbstständigen, also den Unternehmen, die über keine Beschäftigten verfügen. Bei den Unternehmen mit Beschäftigten ist der Führungsfrauen-Anteil bei den Unternehmen mit weniger als zehn Beschäftigten am höchsten (21,7 %). Am geringsten ist er in Unternehmen mit mehr als 1.000 Beschäftigten. Dort beläuft er sich gerade einmal auf 9,6 %.

„Unsere IHK setzt sich für mehr Vielfalt in der Wirtschaft ein. Dazu gehört auch, den Anteil von Frauen in Führungspositionen zu steigern“, erklärte Graf. Ein Ansatzpunkt dafür sei auch die gezielte Unterstützung von weiblichen Gründerinnen. Die seit 2014 jährlich stattfindende Aktionswoche „Frauen-Business-Tage“ der IHK sei mittlerweile die größte Veranstaltung der Region allein für Business-Frauen.

Pressemeldung von  Industrie- und Handelskammer Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim