„130 Jahre schafft nicht jeder“

„130 Jahre schafft nicht jeder“
Foto: Sandra Joachim-Meyer

„130 Jahre schafft nicht jeder“

Mit einer kleinen Tischlerei hat vor 130 Jahren alles angefangen. Heute werden Möbelkorpusse und Möbelfertigteile der Pante Möbelfabrik in Schledehausen weltweit für führende Hersteller der Möbelindustrie produziert. „Neben unserer Schnelligkeit und dem hohen Qualitätsanspruch ist die Vernetzung mit unseren Partnern eine unserer Stärken“, machte Geschäftsführer Detlef Pante beim Besuch von Peter Vahrenkamp, Geschäftsführer der WIGOS Wirtschaftsförderungsgesellschaft Osnabrücker Land und André Schulenberg vom WIGOS-UnternehmensService deutlich. Das anstehende Jubiläum des Unternehmens am 1. Mai war nicht der einzige Grund für den Besuch: Die WIGOS hat den Zulieferer der Möbelindustrie in den vergangenen Jahren bei vielen innovativen Projekten, unter anderem zur Automatisierung in der Fertigung, begleitet. Eine Million Euro will Pante mit Unterstützung der WIGOS noch im Jubiläumsjahr in die Automatisierungstechnik investieren: Die Roboteranlage soll Regalböden für die Möbelindustrie künftig vom Zuschnitt bis zur Kommissionspalettierung übernehmen.

„130 Jahre schafft nicht jeder“, betonte Detlef Pante. Der am 1. Mai 1894 in Schledehausen eröffnete Betrieb ist inzwischen in vierter Generation im Familienbesitz. Sarah Pante, Tochter des Geschäftsführers, soll die fünfte Generation einleiten. Das Jubiläum will Pante mit denen feiern, die den Erfolg aus Sicht des Geschäftsführers ermöglicht haben: „Ohne unsere Mitarbeitenden hätten wir die 130 Jahre nicht geschafft. Auf deren Fachwissen sind wir angewiesen. Daher beziehen wir sie in die Planungen und Entscheidungen ein. Erst, wenn sie mit dem Projekt einverstanden sind, gehen wir in die Umsetzung.“ Auch Sarah Pante ist überzeugt davon, dass die heute 125 engagierten Mitarbeitenden ein großes Plus für das Unternehmen sind: „Sie sind die Experten. Wir setzen uns mit den Vorarbeitern regelmäßig zusammen, um Ideen zu entwickeln und Prozesse voranzutreiben. So ist auch die Idee zu der Roboteranlage entstanden, bei der uns die WIGOS unterstützt hat.“

Beraten und begleitet hat die WIGOS das Unternehmen auch bei zahlreichen Maßnahmen zur Energieeffizienz und Nachhaltigkeitsthemen, wie zum Beispiel die Umstellung von Halogen auf LED. Aspekte der Nachhaltigkeit hatte der Betrieb auch beim Beheizen der Produktionshallen im Blick: Der Betrieb wird mit eigenen in der Produktion anfallenden Spänen geheizt. Nicht benötigte Späne gehen an den Hersteller und in den Kreislauf zurück.

„In Spitzenzeiten stellen wir alle 40 Sekunden ein verbautes Möbel her. In der Regel kommen die Aufträge 24 bis 48 Stunden vor Beginn der Produktion herein. 30 Prozent der Aufträge sind Sonderaufträge“, erläuterte Detlef Pante. Auch „eckige Eier“ könne Pante in kürzester Zeit fertigen. Nach seinen Angaben ist der Betrieb in der Lage, neben den verbauten Möbeln auch mehr als 2.000 Einzelteile pro Tag auszuliefern. Kurze Wege sind für den Geschäftsführer entscheidend. Aufgrund der kurzen Produktionszeit sei es wichtig, im Falle einer Maschinenstörung schnell reagieren zu können: „Die Maschinenpartner sollten aus der Region kommen. Innerhalb von fünf bis sechs Stunden erwarten wir eine Reaktion von unseren Partnern.“

Eine Zusammenarbeit der Unternehmen aus der Region wünscht sich auch die WIGOS: „Wir wollen, dass sich Unternehmen im Landkreis Osnabrück untereinander kennen und möchten deren Zusammenarbeit vermehrt fördern, um die regionale Wertschöpfung zu stärken. Auch vor dem Hintergrund der Nachhaltigkeit sind kurze Lieferwege sinnvoll, da sie den CO2-Ausstoß verringern und die Umwelt entlasten“, betonte Peter Vahrenkamp. „Wenn sich unsere Unternehmen gegenseitig unterstützen und miteinander kooperieren, hat dies Vorteile für die einzelnen Unternehmen und die gesamte Wirtschaftsregion im Transformationsprozess.“

Um die Produkte schnell und in hoher Qualität fertigen und liefern zu können, setzt Pante zusätzlich zur Expertise seiner Mitarbeitenden auf Automatisierungsprozesse und eine ausgeprägte Qualitätssicherung. So hat das Unternehmen in den vergangenen Jahren mit Blick auf die Effizienz stetig in seinen Maschinenpark investiert. Als einer der ersten setzte Pante 2012 auf die Fertigung mithilfe der Lasertechnik. „Wir wachsen mit unseren Großkunden und müssen langfristig denken. Ohne hohe Investitionen wie auch den Bau der vier Hallen in der Vergangenheit oder die Modernisierung des Maschinenparks würden wir auf Dauer nicht bestehen können“, ist Detlef Pante überzeugt.

Pressemitteilung von: WIGOS