IHK-Spitze besuchte Avermann Maschinenfabrik GmbH in Osnabrück

IHK-Spitze besuchte Avermann Maschinenfabrik GmbH in Osnabrück
Tauschten sich mit Dr. Maike Keller (5.v.l.), Geschäftsführerin der Avermann Holding GmbH & Co. KG in Osnabrück, Geschäftsführer Stephan Bocken (r.I und Personalchefin Katja Schick (l.) zum Thema Frauen in Führung aus: IHK-Präsident Uwe Goebel und IHK-Hauptgeschäftsführer Marco Graf (4. u. 6. v.l.) und die Mitglieder der IHK-Geschäftsführung (v.l.) Juliane Hünefeld-Linkermann, Anke Schweda und Thomas Reyl.

IHK-Spitze besuchte Avermann Maschinenfabrik GmbH in Osnabrück

„Gemischte Teams sind natürlich auch bei uns förderlich für den unternehmerischen Erfolg – in der insgesamt sehr männerdominierten Maschinenbaubranche allerdings gar nicht so einfach zu bilden“,  meinte Dr. Maike Keller, Geschäftsführerin der Avermann Holding GmbH & Co. KG in Osnabrück. Gemeinsam mit dem weiteren Geschäftsführer Stephan Bocken und Prokuristin und Personalchefin Katja Schick tauschte sie sich mit IHK-Präsident Uwe Goebel und der Geschäftsführung der IHK Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim über das Thema Frauen in Führung aus.

Die Avermann Unternehmensgruppe vereint unter ihrem Dach drei Sparten:  Umwelttechnik, Betonfertigteiltechnik und Laser- und Kanttechnik. 90% der rd. 450 Mitarbeiter, die an sechs Standorten tätig sind, seien männlich, so Geschäftsführer Bocken. Insbesondere in der Produktion gebe es derzeit keine einzige Frau. Dagegen seien in dem Laborunternehmen, das mit Avermann assoziiert ist, der Aventra – Gesellschaft für biologische Diagnostik mbH, überwiegend Frauen beschäftigt. Diese wüssten insbesondere flexible Einsatz- und Wiedereinstiegsmöglichkeiten während und nach Schwangerschaften sehr zu schätzen. „Ohne Flexibilität wäre es gar nicht möglich, die hochqualifizierten Kräfte zu gewinnen und zu halten“, so Schick. Auf diese Weise seien auch zahlreiche berufliche Karrieren ermöglicht worden. So habe das Labor z.B. kurz nach der Gründung eine Chemietechnikerin aus Osteuropa eingestellt, die zuvor keine, ihrer Qualifikation entsprechende Stelle in Osnabrück gefunden habe. Nach kurzer Zeit sei sie stellvertretende Laborleiterin geworden. „Solche Karrieren sind möglich, wenn man konsequent Mut macht zur persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung“, sind sich die Gesprächspartner sicher. Um tatsächlich gleiche Chancen für Männer und Frauen in allen Branchen zu erreichen, müssten zudem berufliche Stereotype überwunden werden. Es sei wichtig, proaktiv Mädchen und Frauen in Berufen zu fördern, die bisher noch selten von jungen Frauen ergriffen werden. Keller sei deshalb auch mit Freude Schirmherrin eines Stipendiums für Women in technology und Auszubildende in MINT- Berufen, das vom ZONTA Club verliehen wird.

Keller selbst fand über Umwege in das Unternehmen. Sie war nach einem geisteswissenschaftlichen Studium u.a. am Aufbau des Laborunternehmens Aventra beteiligt, bevor sie 2012 in dritter Generation in die Geschäftsführung des 1946 gegründeten Familienunternehmens einstieg. Zuvor wurde die Firma durchweg von Männern geführt. „An den Wechsel musste sich die Belegschaft genauso wie ich zunächst gewöhnen“, sagt Keller mit einem Augenzwinkern. „Aber das ist ganz gut gelungen“.
Nach zehn Jahren sei es heute für das Unternehmen wichtig, neue Impulse von außen zu bekommen. Das sei auch der Grund, dass sie im März dieses Jahres ihre Geschäftsführungsaufgabe für die Maschinenfabrik und die Betonfertigteiltechnik an den international erfahrenen Stephan Bocken übergab, der zusammen mit ihr auch in der Holding Verantwortung für die Gruppe übernimmt.

„Mit Ihrem außergewöhnlichen Lebensweg sind Sie ein Beispiel dafür, dass Frauen auch jenseits der üblichen Pfade in der Wirtschaft erfolgreich sein können“, erklärten IHK-Präsident Uwe Goebel und IHK-Hauptgeschäftsführer Marco Graf. Allerdings brauche es parallel mehr politische Unterstützung, wenn mehr Frauen in Führungsfunktionen tätig sein sollen. Entscheidend sei etwa ein Ausbau der Kinderbetreuungsinfrastruktur. Hierfür müssten insbesondere die täglichen Öffnungszeiten von Kitas ausgeweitet werden und Öffnungen während der Ferienzeiten sichergestellt sein.

Die IHK setzt sich für eine Steigerung des Anteils von Frauen in Führungspositionen in der Region ein. Eine ihk-analyse hat gezeigt, dass bisher nur rund 23 % der Frauen in Führungspositionen weiblich sind. Um auf dieses Ziel aufmerksam zu machen und zugleich für ein Engagement von Frauen in der IHK zu werben, hat die IHK-Spitze jetzt erfolgreiche Unternehmerinnen in der Region besucht.

Pressemeldung von  Industrie- und Handelskammer Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim